Zwischen Depression und Klassenkampf

Mal wieder.
Zwischen Depressionen und dem Wunsch, alles zu zerreissen.
Zwischen Leere und Wut.
Zwischen diesem System, das uns auffrisst, und dem Gefühl, irgendwas tun zu müssen – obwohl man kaum aufstehen kann.

Was soll man machen?
Zuschauen?
Nie wieder.
Zuhören?
Nie wieder.
Einfach die Fresse halten?
Sicher nicht.


Sie sagen, wir sind krank.
Aber vielleicht ist das hier die Krankheit:
Ein System, das dich kaputtmacht und dir dann Antidepressiva gibt, damit du am nächsten Tag wieder ins Büro kannst.
Ein System, das dich einsam macht, dir Social Media verkauft – und wenn du zerbrichst, heißt’s: „Geh mal raus. Trink Wasser.“

Wir sind nicht krank.
Wir sind überfordert von einem System, das uns nicht leben lässt.


Manchmal will man gar keine Revolution.
Man will einfach, dass’s aufhört.
Dass es still ist im Kopf.
Dass man nicht jeden Tag kämpfen muss.
Dass man einfach mal loslassen kann.

Aber genau da beginnt’s.
Wenn wir merken, dass es so nicht mehr geht.
Wenn du am Boden liegst und trotzdem denkst:
Scheiss drauf. Ich steh auf. Ich sag was. Ich mach was.


Nicht weil du stark bist.
Sondern weil du nicht mehr schweigen willst.

Zuschauen?
Nie wieder.
Fresse halten?
Sicher nicht.

Das hier ist kein Aufruf zur Heldentat.
Sondern ein Bekenntnis zur Schwäche, zur Wut, zur Wahrheit.

Wir sind viele.
Wir sind müde.
Aber wir sind nicht still.

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