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  • Schon wieder Lohnarbeit

    du schuftest – sie kassieren

    Lohnarbeit ist kein Job.
    Es ist ein Tauschhandel mit der Pistole am Kopf.
    Verkauf deine Zeit – oder du kannst nicht leben.
    So einfach ist das.

    Du stehst früh auf, gehst spät heim.
    Zu wenig Schlaf, zu viel Stress,
    und am Ende vom Monat bleibt nichts.
    Null. Nada. Vielleicht n‘ Dispo.
    Und trotzdem sagen sie:
    „Sei froh, dass du Arbeit hast.“

    Wer so denkt, hat schon verloren.

    Du reißt dir den Arsch auf,
    damit jemand, den du nie siehst,
    Profit macht.
    Du baust seine Häuser,
    schiebst seine Ware,
    pflegst seine Eltern,
    putzt seine Scheiße –
    aber du?
    Du bist ersetzbar.
    Du bist nur eine Zahl in seiner Kalkulation.

    Und wenn du streikst,
    sagt er: „Dann geh halt.“
    Weil er genau weiß:
    Da draußen warten Hunderte,
    die das Spiel mitspielen müssen.


    Das ist kein Leben – das ist Gehorsam auf Zeit

    Lohnarbeit tut so, als wär sie normal.
    Aber normal ist daran gar nichts.

    Normal ist nicht, dass Leute mit Rücken kaputt aus der Schicht kommen.
    Normal ist nicht, dass Depression zum Arbeitsalltag gehört.
    Normal ist nicht, dass du deinen Job brauchst, um deine Miete zu zahlen –
    und dann noch deinen Chef darum bitten musst, aufs Klo zu dürfen.

    Das ist Gewalt.
    Nur besser getarnt.


    Sie nennen es „Freiheit“.

    Aber was ist das für ’ne Freiheit,
    wenn du ohne Lohnarbeit nicht überlebst?

    Die Wahrheit ist:
    Du bist nicht frei.
    Du bist abhängig.
    Nicht weil du dumm bist,
    nicht weil du faul bist,
    sondern weil das System so gebaut ist.

    Die einen erben Immobilien.
    Die anderen erben Wecker, Schulden und Schmerzen.


    Und trotzdem sagen sie dir:

    „Wenn du hart arbeitest, schaffst du’s vielleicht.“

    Vielleicht was?
    Vielleicht nicht zu sterben an der Maschine?
    Vielleicht 20 Jahre früher in Rente?
    Vielleicht irgendwann 2 Wochen Urlaub mit Balkonblick?

    Was für ein Deal.


    Und jetzt?

    Wer nicht mehr klarkommt, hat nichts falsch gemacht.
    Das System ist falsch.
    Und alle, die drin stecken,
    wissen längst, wie beschissen es ist.
    Aber nicht alle trauen sich, es laut zu sagen.

    Wir schon.

    Wir sagen:
    Lohnarbeit ist Diebstahl auf Zeit.
    Und dieses System schuldet uns mehr, als es je zahlen kann.

  • Zwischen Depression und Klassenkampf

    Mal wieder.
    Zwischen Depressionen und dem Wunsch, alles zu zerreissen.
    Zwischen Leere und Wut.
    Zwischen diesem System, das uns auffrisst, und dem Gefühl, irgendwas tun zu müssen – obwohl man kaum aufstehen kann.

    Was soll man machen?
    Zuschauen?
    Nie wieder.
    Zuhören?
    Nie wieder.
    Einfach die Fresse halten?
    Sicher nicht.


    Sie sagen, wir sind krank.
    Aber vielleicht ist das hier die Krankheit:
    Ein System, das dich kaputtmacht und dir dann Antidepressiva gibt, damit du am nächsten Tag wieder ins Büro kannst.
    Ein System, das dich einsam macht, dir Social Media verkauft – und wenn du zerbrichst, heißt’s: „Geh mal raus. Trink Wasser.“

    Wir sind nicht krank.
    Wir sind überfordert von einem System, das uns nicht leben lässt.


    Manchmal will man gar keine Revolution.
    Man will einfach, dass’s aufhört.
    Dass es still ist im Kopf.
    Dass man nicht jeden Tag kämpfen muss.
    Dass man einfach mal loslassen kann.

    Aber genau da beginnt’s.
    Wenn wir merken, dass es so nicht mehr geht.
    Wenn du am Boden liegst und trotzdem denkst:
    Scheiss drauf. Ich steh auf. Ich sag was. Ich mach was.


    Nicht weil du stark bist.
    Sondern weil du nicht mehr schweigen willst.

    Zuschauen?
    Nie wieder.
    Fresse halten?
    Sicher nicht.

    Das hier ist kein Aufruf zur Heldentat.
    Sondern ein Bekenntnis zur Schwäche, zur Wut, zur Wahrheit.

    Wir sind viele.
    Wir sind müde.
    Aber wir sind nicht still.

  • nüt isch guet

    Nüt funktioniert.
    Nicht die Politik, nicht der Alltag, nicht die Therapie, nicht das System.
    Alles wackelt, aber keiner fällt.
    Alle machen weiter, als wär das normal: 40 Stunden schuften, 100 Stunden stressen, Rechnungen zählen, Gefühle fressen.

    Wir sind nicht hier, um das zu akzeptieren.


    Wir sind nicht friedlich, weil diese Welt uns nicht in Ruhe lässt.
    Wir sind nicht höflich, weil uns niemand zuhört.
    Wir sind nicht neutral, weil man sich in dieser Zeit nicht raushalten kann.

    Du merkst es doch auch:
    Jede Bewegung ist überwacht.
    Jede Meinung wird vermarktet.
    Jeder Widerstand wird geschluckt – oder weggesperrt.


    Aber es gärt.
    In uns. In dir vielleicht auch.
    Irgendwo zwischen Selbsthass und Systemkritik. Zwischen Depression und Klassenbewusstsein.

    Wir machen kein Business.
    Wir sind kein Projekt.
    Wir sind ein Kollektiv aus Widerspruch, Wut und Wille.
    Wir wollen nicht „besser leben“ in dieser Ordnung – wir wollen sie brechen.


    Wir sagen nicht: Wir haben Lösungen.
    Wir sagen: Wir haben genug.


    Wenn du immer wieder daran denkst, alles hinzuschmeissen:
    Willkommen.
    Wenn du nachts denkst, das kann’s nicht gewesen sein:
    Willkommen.
    Wenn du dich fragst, ob du verrückt bist – oder ob die Welt es ist:
    Willkommen.


    Das ist kein Aufruf.
    Das ist ein Nachsatz zur Geschichte, die man uns erzählt hat.

    Sie geht so:
    Wir haben nichts. Also kämpfen wir.


    Wenn das resoniert, schreib weiter. Oder komm vorbei. Oder bleib stumm, aber da.
    Wir sehen dich.